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法 Die Methode (‚Fa‘)
Gua Sha Fa ist eine Form der Massage, die vor allem in ländlichen Gebieten Chinas und Ostasiens weit verbreitet ist: in fast jedem Dorf gab es früher eine oder zwei Personen (oft waren es Frauen), welche diese Methode anwendeten, Kenntnisse und Erfahrungen darin sammelten und sie ihrerseits weiter tradierten.
So entwickelte sich im Verlauf der Jahrhunderte ein beträchtliches Erfahrungswissen, das bei verschiedenen Krankheitsbildern Einsatz finden konnte und es der Landbevölkerung ermöglichte, sich im Krankheitsfall behandeln zu lassen, ohne den meist umständlichen und teuren Weg zu einem Arzt auf sich nehmen zu müssen.
Man vermutet die Ursprünge des Gua Sha Fa – wie die der Akupunktur – in länglichen Behandlungsinstrumenten aus Stein, mit denen in der Frühzeit wohl eine Art Akupressur durchgeführt wurde. Später seien diese einerseits zu Nadeln (Akupunktur) und andererseits zu flachen Schabegeräten (Gua Sha Fa) weiterentwickelt worden.
Während die Akupunktur eingebettet ist in die umfangreiche Theorie der chinesischen Medizin und einen eher gelehrten, akademischen Hintergrund hat, ist das Gua Sha Fa volksnah und erfahrungsorientiert. Während die Akupunktur Jahre des Studiums erfordert, um gut praktiziert zu werden, ist das Gua Sha Fa vergleichsweise schnell zu erlernen und vergleichsweise einfach in der Anwendung.
Für Behandlungen mit Gua Sha Fa wurden früher Münzen oder abgerundete Bruchstücke von Porzellangefäßen verwendet, auch Schaber aus Jade waren in Gebrauch. Heute bevorzugt man in China Instrumente aus Wasserbüffelhorn; die Jadeschaber werden vor allem zu kosmetischen Zwecken eingesetzt.
Die Behandlungsinstrumente haben etwa DIN A7-Größe und besitzen eine breitere, abgerundete und eine schmal zulaufende Seite. Mit der breiteren Seite kann man diese Massage auch auf der Bekleidung durchführen, mit der schmaleren Seite arbeitet man direkt auf der Haut.
Als Gleitmittel wurde früher manchmal einfach nur Wasser verwendet, oder – falls vorhanden – auch Sesamöl; heute sind in China hierfür die verschiedensten kosmetischen Öle auf dem Markt: die Methode ist im Bereich der Wellness ebenso einsetzbar wie zu medizinischen Zwecken.
Schaben (刮’Gua‘)
Beim ‚Schaben‘ auf der Haut können sich in manchen Arealen etwa stecknadelkopfgroße Erhebungen von hellroter bis dunkelblauer Farbe entwickeln, die als 痧’Sha‘ (allgemeine Bezeichnung für akute Erkrankungen) bezeichnet werden. Im Westen nennt man sie Petechien. Diese Erhebungen und Hautrötungen, die manchmal ineinander verlaufen können und als Blutergüsse oder Einblutungen interpretiert werden, verblassen allmählich und verschwinden innerhalb von ca. 2 bis 7 Tagen.
Man braucht etwas Zeit, um die richtige Technik gut zu meistern, mit der man, ohne dass der Behandelte Schmerzen verspürt, dennoch tief ins Gewebe – auf die Ebene der Meridiane – eindringt.
Es gibt mehrere Varianten des ‚Schabens‘, die je bei verschiedenen Indikationen Anwendung finden. Je nach Druckstärke oder Geschwindigkeit erzielt man je andere Ergebnisse. Blutungen auf der Haut sollten – auch wenn sie nur leicht wären – vermieden werden.
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Text in English
法 The Method (‚Fa‘)
Gua Sha Fa is a form of massage that is widespread especially in rural areas of China and East Asia: in almost every village there used to be one or two people (often women) who applied this method, gathered knowledge and experience in it, and in turn passed it on.
In this way, over the centuries, a considerable body of knowledge developed that could be used for various illnesses and that enabled the rural population to be treated in case of illness without having to take the usually complicated and expensive way to a doctor.
The origins of Gua Sha Fa – like those of acupuncture – are thought to lie in elongated treatment instruments made of stone, with which a kind of acupressure was probably performed in early times. Later, these were further developed into needles (acupuncture) on the one hand and flat scraping instruments (Gua Sha Fa) on the other.
While acupuncture is embedded in the extensive theory of Chinese medicine and has a more scholarly, academic background, Gua Sha Fa is folk and experiential. While acupuncture requires years of study to be practiced well, Gua Sha Fa is comparatively quick to learn and comparatively easy to apply.
For treatments with Gua Sha Fa, coins or rounded fragments of porcelain vessels were used in the past, also scrapers made of jade were in use. Today, instruments made of water buffalo horn are preferred in China; the jade scrapers are mainly used for cosmetic purposes.
The treatment instruments are about the size of DIN A7 and have a wider, rounded side and a narrow tapered side. The wider side can be used to perform this massage on clothing, while the narrower side is used to work directly on the skin.
As a lubricant, in the past sometimes simply water was used, or – if available – sesame oil; today, in China, a wide variety of cosmetic oils are on the market for this purpose: the method can be used in the field of wellness as well as for medical purposes.
Scraping (刮’Gua‘)
When ’scraping‘ the skin, bumps about the size of a pinhead can develop in some areas, ranging from light red to dark blue in color, called 痧’Sha‘ (a general term for acute illness). In the West, they are called petechiae. These elevations and reddening of the skin, which can sometimes run into each other and are interpreted as bruising or bleeding, gradually fade and disappear within about 2 to 7 days.
It takes some time to master well the right technique, which, without the treated person feeling pain, nevertheless penetrates deep into the tissues – at the level of the meridians.
There are several variations of ’scraping‘, each used for different indications. Depending on the intensity of pressure or speed, different results are obtained. Bleeding on the skin should be avoided, even if it is only slight.