Anwendungsmethoden des Gua Sha Fa

Handhabung des Schabers

Man schabt mit einem rechteckigen Plättchen aus Wasserbüffelhorn. Dieses Plättchen hält man in der Hand und zwar so, dass der Daumen auf der einen Seite liegt, die vier Finger liegen auf seiner anderen Seite. Die dickere Seite des Schabers befindet sich in Richtung der Handfläche.

Letzteres gilt für die Behandlung von Krankheiten.

Führt man die Massage zur allgemeinen Gesundheitspflege durch, so befindet sich die schmalere Seite des Schabers in Richtung der Handfläche.

Beim Schaben soll das Plättchen in einem Winkel von 45° bis 90° auf der Haut geführt werden; das Schaben geschieht aus dem Handgelenk!

Tonisieren, dispergieren, mittleres Tonisieren, mittleres Dispergieren

„Tonisieren“ bedeutet, positives Qi und schwache Funktionen zu stärken oder auch schwaches Qi zu ergänzen, um es dadurch zu kräftigen..

Hierfür schabt man langsam und leicht, auf sanfte Weise.

Derart behandelt man ältere und geschwächte Personen, sowie Personen, die an langwierigen oder schweren Erkrankungen leiden.

„Dispergieren“ meint die Ausleitung des „perversen Qi“ (der Noxen/Schadstoffe) der Krankheit und damit die Unterstützung der Möglichkeit des Körpers, seine normalen Funktionen wiederzuerlangen.

Hierfür schabt man kräftig, schnell und kurz.

Auf diese Weise behandelt man jüngere, robuste Personen, sowie Personen, die erst seit Kurzem erkrankt sind oder die an akuten Krankheiten leiden.

Teils tonisieren, teils dispergieren“ besteht aus drei Arten der Ausführung:

a) Kräftiges Schaben, langsame Ausführung;

b) Sanftes Schaben, schnelle Ausführung;

c) Mittelfestes Schaben, mittelschnelle Ausführung.

Letzteres dient dem Schutz der Gesundheit.

Um die Nieren und andere Organe zu kräftigen, schabt man sanft und langsam.

Direktes und indirektes Schaben

Beim direkten Schaben wird das Schabegerät direkt auf der Haut verwendet. Man streicht die Haut mehrfach an den gleichen Stellen aus, damit die erwünschten roten Körnungen („Sha“) auf der Haut erscheinen.

Beim indirekten Schaben arbeitet man nicht direkt auf der Haut, sondern legt vor Behandlungsbeginn ein Tuch aus Leinen oder Baumwolle auf die zu behandelnden Bereiche. Dann bewegt man den Schaber auf diesem Tuch wie gewöhnlich, und zwar so lange, bis der behandelte Bereich sich rötet oder sich ebenfalls rote Körnungen auf der Haut zeigen. Die zweite Methode findet bei Kindern, Älteren und Geschwächten Anwendung, außerdem bei Hautkrankheiten und bei Fieber.

Gleichmäßiges Schaben in eine Richtung

Die beim Schaben angewendete Kraft muss gleichmäßig sein. Mit wenigen, in der Theorie des Gua Sha Fa und der chinesischen Medizin begründeten, Ausnahmen werden alle Anwendungen dieser Methode von oben nach unten ausgeführt. Man schabt immer nur in diese eine Richtung. Man schabt nicht hoch und runter oder hin und her.

Die Kraft des Schabens soll aus der Drehung des Handgelenks entstehen.

Bitte beachten Sie: Gua Sha Fa sollte bei einem kompetenten Lehrer erlernt werden. Es gibt Tipps und Anweisungen, die man in Publikationen nicht vermitteln kann.

Edith Guba

Dao Yuan Schule für Qigong, Herrenstr. 8, 37444 St. Andreasberg

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